Taucher entfernt Plastikmüll aus Korallenriff im Roten Meer während Clean-up-Tauchgang

Warum wir das Meer nicht besitzen – und trotzdem Verantwortung tragen

Tauchen in Ägypten bedeutet für viele von uns mehr als nur Urlaub. Es ist ein Eintauchen in eine andere Welt – eine, in der wir Stille finden, Freiheit spüren und für einen Moment vergessen können, wie hektisch es an Land oft zugeht.

Gerade hier, wo das Rote Meer uns so viel gibt, sollten wir uns eine ehrliche Frage stellen:
Was geben wir eigentlich zurück?

Denn das Meer gehört niemandem. Und trotzdem sind wir verantwortlich – ob wir wollen oder nicht.

Wenn der Blick sich verändert

Fast jeder Taucher erinnert sich an diesen einen Moment:
Ein Tauchgang, der plötzlich nicht mehr nur von bunten Fischen, beeindruckenden Formationen oder klarer Sicht geprägt ist – sondern von etwas anderem. Müll.

Ein Handschuh, der sich in einer Koralle verfangen hat.
Ein Plastikschnipsel, der zwischen zwei Anemonen treibt.
Eine Zigarette im Sand.

Man fragt sich: Wie kommt das hierher? Und warum ist es mir vorher nie aufgefallen?

Plötzlich verändert sich der Blick. Man sieht nicht nur – man beginnt zu hinterfragen.

Zerstörung passiert oft leise

Nicht jeder Schaden im Meer ist sichtbar oder laut. Manche entstehen beiläufig – aus Unwissenheit, nicht aus Bosheit.

Ein unkontrollierter Flossenschlag, der eine Koralle beschädigt.
Ein Anker, der einen sensiblen Sandboden aufreißt.
Sonnencreme, die einen schädlichen Film über das Riff legt.
Oder eine Berührung, die mehr Stress auslöst, als man vermutet.

Das passiert nicht nur Anfängern. Es passiert uns allen – auch erfahrenen Tauchern. Genau deshalb braucht es Bewusstsein. Und Verantwortung.

Was wir bei Lagona Divers anders machen wollen

Auch wir sind nicht perfekt. Aber wir sind aufmerksam. Wir sehen es als unsere Aufgabe, nicht nur tolle Tauchgänge zu ermöglichen, sondern auch Wissen weiterzugeben.

In unseren Briefings sprechen wir nicht nur über Sicherheit, sondern auch über den respektvollen Umgang mit der Unterwasserwelt.
Tarierung lehren wir nicht als reine Technik, sondern als innere Haltung.
Und wir erklären, warum es nicht egal ist, ob man ein Tier anfasst oder ein Stück Plastik liegen lässt.

Uns geht es nicht um Verbote, sondern um Verständnis. Wer einmal gesehen hat, wie fragil ein Riff wirklich ist, wird automatisch vorsichtiger.

Kleine Entscheidungen mit großer Wirkung

Verantwortung im Tauchsport heißt nicht, alles perfekt zu machen.
Aber es heißt, bewusst zu handeln – und die kleinen Entscheidungen ernst zu nehmen:

Ein Stück Müll in die Jackettasche stecken.
Auf ein Selfie verzichten, wenn es ein Tier stresst.
Andere freundlich daran erinnern, wenn Regeln missachtet werden.

Das alles ist keine Last. Es ist Ausdruck von Haltung – und Respekt gegenüber dem, was uns das Meer schenkt.

Deshalb machen wir weiter

Wir glauben daran, dass Veränderung möglich ist. Dass das Rote Meer nicht nur eine Kulisse für spektakuläre Tauchgänge ist, sondern ein lebendiges Ökosystem, das unsere Fürsorge braucht.

Darum betreiben wir aktiven Umweltschutz – nicht für ein besseres Image, sondern weil es zählt. Ein Stück Netz weniger im Riff kann Leben retten. Ein Flaschendeckel weniger kann einen Fisch bewahren.

Viele unserer Gäste helfen mit, weil sie spüren: Das ist kein Showprogramm. Das ist unsere Haltung.

Das Meer gehört niemandem. Aber es berührt und verändert uns alle.
Deshalb tragen wir Verantwortung – nicht aus Zwang, sondern aus Dankbarkeit.

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